Die Stadt Schlettstadt (Sélestat)
Im Herzen des Elsass, zwischen Colmar und Strasbourg, liegt Schlettstadt (Sélestat), wenig bekannt und besichtigt. Diese Stadt birgt wahre Schätze, schöne Bauwerke aber vor allem eine der zwei europäischen humanistischen Bibliotheken, die man auf jeden Fall besichtigen sollte. Noch dazu liegt Schlettstadt ideal um die Dörfer der Region zu erkunden.
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Praktische infos zum Schlettstadt (Sélestat)
19
000 Einwohner, 22 km von Colmar und 49 km von Strassburg entfernt.
Der Parkplatz der Touristeninformation ist gebührenfrei (den
Schildern „centre ville“ (Stadtmitte) folgen) und ist
ein guter Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung.
Touristeninformation : 10, boulevard du Maréchal Leclerc, 67600 Sélestat. Website
Hotels in Schlettstadt (Sélestat)
Die Geschichte von Schlettstadt (Sélestat)
Der
Legende nach wurde die Stadt von dem Riesen Sletto gegründet. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus
dem 8. Jhd, aber damals gehörte der Ort noch zu dem Dorf Kintzheim.
Die Stadt beginnt sich während des 9. Jhd zu entwickeln, als
Hildegard von Buren, Mutter des ersten von Hohenstaufen, hier eine
Kirche bauen lässt, welche 1094 von Benediktinern aus Conques
bestzt wurde.
Die Stadt wurde von der Abtei regiert bis Friedrich II. von Hohenstaufen
Schlettstadt als freie Stadt erklärt. Die Bürger übernehmen
dann mehr und mehr die Macht. Schlettstadt entwickelt sich und wird
Mitglied des Zehnstädtebundes, vergrössert
ihre Befestigung, empfängt klösterliche Orden und betreibt
Handel.
Die Renaissance ist die Blütezeit der Stadt welche eine Hauptstadt des Humanismus wird.Ihre Schule wird in ganz Europa berühmt. Die Reformation,
der Bauernaufstand und der Dreissigjährige Krieg führen
Schlettstadt in den Ruin. Wie der Rest des Elsass gehört nun
auch Schlettstadt wieder zu Frankreich. Neue Schutzwehre werden
von Vauban gebaut und Schlattstadt wird zur Garnisonstadt. Die Stadt
blüht nun wieder etwas auf aber sie entwickelt sich nicht so
wie die anderen elsässichen Städte. Die weitere Geschichte
der Stadt ist die des Elsass.
Zu Besichtigen im Schlettstadt (Sélestat)
> Beginnen sie mit ihrer Stadtbesichtigung an der Touristeninformation, welche in der Commanderie Saint-Jean untergebracht ist. Von den ehemaligen Ordensgebäuden ist nur noch der Ritterhof (das Haus der Mönche) aus dem Jahre 1410 und das Haus des Abtes aus dem Jahre 1565 übrig. Schöne Treppe und Tür.
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Gehen sie durch die rue du Marché aux Vins Richtung place Gambetta wo sich die berühmte
humanistische Bibliothek befindet.
> Humanistische Bibliothek (Bibilothèque Humaniste) : sie ist heutzutage in einer ehemaligen Kornhalle aus dem 19. Jhd untegebracht. Hier wird die, der Stadt geschenkte Privatbibliothek von Beatus Rhenanus ausgestellt. Sie beinhaltet mehr als 3000 Dokumente (Manuskripte und Drucke), welche aus dem 7. bis 16. Jhd stammen. Dieses Museum ist fast einzigartig in Europa. |
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> Gehen sie nun durch die rue de l’Eglise und die verschiedenen Gassen welche von der Strasse
abzweigen Sie kommen an mehreren sehenswerten Häusern vorbei
und Teile der Befestigung sind sichtbar.
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Immer
noch in der rue de l’Eglise befindet sich die ehemalige Residenz
von Ebersmünster. Dieses 1538 fertiggestellte Gebäude
war der ehemalige Sitz der benediktinischen Äbte von Ebersmünster.
Ein sehr schönes triumphbogenartiges Renaissanceportal.
Medaillons zeigen Portaits von römischen Generälen, germanischen
Kaisern und Gründer der Abtei von Ebersmünster (in nicht
sehr gutem Zustand). Auf der anderen Seite des Gebäudes befindet
sich eine sehr schöne, efeubewachsene Treppe.
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Gehen
sie in Richtung Münsterkirche St. Georg (Eglise Saint-Georges)
weiter.
> Münsterkirche St. Georg (Eglise Saint-Georges) : diese sehr schöne gotische Kirche wurde in mehreren Etappen zwischen dem 13. und 16. Jhd erbaut. Die ältesten Teile der Kirche sind romanisch (z. B. das Westportal), die neueren gotisch (z. B. das Schiff). Im Inneren wird das schlichte Schiff von schönen Farbglasfenstern beleuchtet.
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Gehen sie hinten um die Kirche herum Richtung Place Delattre de
Tassigny.
> Place Delattre de Tassigny : der Hexenturm (tour des sorcières), welcher sich auf diesem Platz befindet, gehörte zu der ersten Stadtmauer aus dem Jahre 1216. Sie wurde mehrmals umgebaut und wurde bis zum Bau einer „modernen“ Stadtmauer und des Strassburger Tors (porte de Strasbourg) durch Vauban. Der Turm wurde während des 17. Jhd als Gefängnis für zum Tode verurteilten Hexen genutzt, daher der Name Hexenturm. Auf dem Platz befindet sich das letzte unter Ludwig dem 14. gebauten Toren. Louvois, Minister von Ludwig dem 14. legte den ersten Stein.
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> Gehen sie wieder zum Hexenturm zurück
Richtung rues Bornert, des Veaux und des Oies. Mehrere sehenswerte
Häuser befindet sich auf ihrem Weg durch dieses
ehemalige Gemüsegärtnerviertel.
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> Gehen sie bis zum Kohlmarktplatz (place du Marché aux Choux).
Das Haus Nr. 6 besitzt einen sehr schönen Erker und eine
schöne Treppe. Es wurde am Ende des 16. Jhd erbaut und ist
ein gutes Beispiel für den späten Renaissancestil
im Elsass.
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> Gehen sie durch die rue Dorlan, und den
Gerberstaden (Quai des Tanneurs) entlang, welcher von schönen
Häusern gesäumt wird.
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Gehen
sie nun durch die rue de la Porte de Brisach bis zur Tour Neuve.
> La tour Neuve : es handelt sich hier um eines der vier Tore der zweiten Stadtmauer. Es wurde am Ende des 13. Jhd erbaut aber die vier Türmchen des Daches wurden 1614 hinzugefügt. Das Tor wird von mehreren Fresken geziert, wie z. B. die Darstellung der Kreuzigung oder Szenen der Zünfte.
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Gehen sie durch die rue des Chevaliers in Richtung Kirche St. Fides
(Eglise Sainte Foy).
> St. Fides (Eglise Sainte Foy) : diese sehr schöne romanische Kirche wurde von Hildegard von Buren während des 12. Jhd gegründet. Die Kirche aus rotem Sandstein und Granit besitzt drei Türme.
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Das sehr schlichte Innere ist aus rotem Sandstein. Das Schiff wurde zwischen 1250 und 1300 erbaut. Der Chor stammt aus dem 12. Jhd. Die Kanzel stellt das Leben des Heiligen Franz-Xaver dar welcher Indien bekehrt und ist der einzige barocke Teil welcher von der jesuitischen Zeit des 17. Jhd übriggeblieben ist. Beenden sie ihre Besichtigung in dem sie durch die Kirche schlendern um alle Details zu bewundern.
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Gehen sie durch die rue des Marchands um zu der ehemalige Rekolettenkirche
zu gelangen.
> Rekolletenkirche (Eglise des Récollets) : diese Kirche ist der einzige Überrest des Franziskanerklosters, welches während des 13. Jhd erbaut wurde. Der Glockenturm stammt aus dem Jahre 1430.
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